Auto: Reifen & Felgen.

Der Autoreifen (schweiz. Pneu) bildet mit der Autofelge das Rad des Autos.

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Autowerkstatt: Reifen & Felgen

Der Autoreifen (schweiz. Pneu) bildet mit der Autofelge das Rad des Autos.

Reifenarten nach Einsatzzweck

Als Bindeglied zwischen Fahrzeug und Fahrbahn sind ein Reifen und seine Eignung wesentlich von der Beschaffenheit des Untergrundes abhaengig. In Mitteleuropa fahren Autos zumeist auf asphaltierten Straßen mit einer Oberflaechentemperatur zwischen -15 °C und +60 °C. Die Straßen können trocken, feucht, nass oder mit mehreren Millimetern Wasser bedeckt sein. Im Winter können zusaetzlich Neuschnee, festgefahrener Schnee oder Eis auftreten. Theoretisch gäbe es für jede Situation einen anderen optimalen Reifen.

Um unter den Randbedingungen Produktionskosten und Lebensdauer ein möglichst breites Spektrum abzudecken, werden die folgenden Reifenarten gebaut:

Sommerreifen

Sommerreifen sind für Straßenverhaeltnisse ohne Schnee und Eis ausgelegt. Sie verfuegen über eine Gummimischung, die auch bei hohen Temperaturen nicht zu weich wird, und eine hohe moegliche Geschwindigkeit garantiert.

Winterreifen (M&S-Reifen)

Winterreifen sind für niedrige Temperaturen und winterliche Straßenverhaeltnisse ausgelegt. Sie verfuegen über eine kaelteresistente Gummimischung, die bei Minustemperaturen weniger verhaertet und damit eine bessere Verzahnung und Kraftuebertragung mit dem Untergrund ermöglicht. Winterreifen sind mit dem M&S-Symbol (englisch: Mud and Snow, deutsch: Matsch und Schnee) und einer stilisierten Schneeflocke gekennzeichnet. Die Kennzeichnung "M&S" ist allerdings keine geschuetzte Kennzeichnung und kann daher auch auf nicht wintertauglichen Reifen angebracht werden, was teilweise auch geschieht. Die Reifenindustrie hat darauf reagiert, und das Schneeflocken-Symbol eingeführt. Dieses Symbol wird von der amerikanischen Straßenbehörde NHTSA an Reifen vergeben, die in einem Test eine gewisse Mindesttraktion auf Schnee und Eis erreichen.

Im Unterschied zu Sommerreifen sind sie nicht nur mit einem einfachen Profil, sondern zusaetzlich mit Lamellen ausgestattet, die eine Verzahnung mit losem Untergrund, beispielsweise Schnee, ermöglichen. Die Winterprofile naehern sich optisch immer mehr den Sommerprofilen an. Deshalb sind Winterreifen heute auch komfortabel und laufruhig. Bei der Profilentwicklung wird auf möglichst zahlreiche Greifkanten geachtet: Rillen und Einschnitte in den Profilbloecken. Hinzu kommen die bereits erwaehnten Lamellen, kleine Einschnitte, die sich beim Abrollen des Reifens oeffnen, und so im Schnee zusaetzlich für Traktion (Kraftuebertragung) sorgen. Je nach Außentemperatur sollen Winterreifen im Gegensatz zu Sommerreifen mit 0,2 bar bis 0,3 bar mehr Reifendruck als vom Fahrzeughersteller angegeben gefahren werden. Dies begruendet sich mit der weicheren Gummimischung und dem Effekt, dass mehr Reifendruck für eine zusaetzliche Unterstuetzung der Karkasse sorgt.

Anders als bei Sommerreifen ist es bei Winterreifen auch erlaubt, abweichend von den einzuhaltenden Angaben des Fahrzeugscheines, Reifen mit niedrigerem Geschwindigkeitsindex einzusetzen. Dabei ist wieder die M&S-Kennzeichnung ausschlaggebend, die uebrigens auch Ganzjahresreifen aufweisen können. Im Gegensatz zu den meisten Sommerreifen sind Winterreifen in der Regel mit einer vorgegebenen Drehrichtung versehen, welche bei der Montage zu beachten ist.

In Deutschland ist in diesem Fall ein Aufkleber mit dem Aufdruck „XXX km/h“ im Sichtbereich des Fahrers anzubringen. Auch in manchen Laendern, in denen ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen gilt ist diese Kennzeichnung notwendig. Diese Geschwindigkeitsgrenze muss beachtet werden, da schlauchlose Reifen bei zu hoher Geschwindigkeit Luft verlieren können, oder sich sogar die Laufflaeche von der Karkasse lösen kann. Inzwischen werden Winterreifen auch mit dem Geschwindigkeitssymbol V (bis 240 km/h), vereinzelt auch mit dem Speed-Index W (bis 270 km/h) angeboten, in fast allen Reifendimensionen. Es sind damit kaum mehr Einschraenkungen mit der Montage von Winterreifen verbunden. Auf schneefreien und trockenem Asphalt, vor allem bei höheren Temperaturen, ist allerdings mit staerkerem Abrieb von Winterreifen zu rechnen. Zu beachten ist zudem die teilweise reduzierte Tragfaehigkeit: Beispielsweise bei Klassifizierung V darf lediglich mit 85 % der angegebenen Nominaltragfaehigkeit belastet werden.

Viele Automobilclubs wie ADAC oder oeAMTC empfehlen, Reifen die aelter als 6 Jahre sind, zu ersetzen, da im Laufe der Zeit die Gummimischung verhaertet, und die Hafteigenschaften der Reifen dann deutlich nachlassen, selbst wenn die Profiltiefe noch ausreichend ist.

Mit abnehmender Profiltiefe verschlechtern sich die Hafteigenschaften auf Schnee deutlich. In Österreich muss deshalb ein Winterreifen neben einer M&S-Kennzeichnung auch noch mindestens 4 mm Profiltiefe aufweisen. Bei einer Profiltiefe unter 4 mm gilt der Reifen als Sommerreifen.

Ganzjahresreifen

Ganzjahresreifen sind gleichermaßen für den Gebrauch im Sommer als auch im Winter geeignet. Sie stellen somit ein Mittel zwischen Sommerreifen und Winterreifen dar, was den Vorteil hat, dass der Fahrzeughalter zur entsprechenden Jahreszeit keinen Reifenwechsel vornehmen muss und die entsprechenden Kosten für einen weiteren Satz Reifen spart. Sie werden vor allem in Laendern, in denen geringe Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten bestehen (zum Beispiel Großbritannien), gefahren, wärend sie zum Beispiel in den Alpenlaendern eine geringere Verbreitung finden.

Es ist jedoch davor zu warnen, die Fahreigenschaften dieser Reifenart zu ueberschaetzen, da die Haftung bei Schnee und Eis nicht an die Eigenschaften echter Winterreifen herankommt. Im Sommer sind ein höherer Abrieb von Ganzjahresreifen und ein höherer Kraftstoffverbrauch zu erwarten.

Vor allem im LKW-Fernverkehr werden vorwiegend Ganzjahresreifen verwendet, da diese Fahrzeuge im Zuge einer Fahrt auf Straßen der verschiedensten Zustaende stoßen. Dies führt aber oft speziell in den schneereichen Alpenregionen zu gefaehrlichen Situationen. Deshalb wird in Österreich eine generelle Winterreifenpflicht auf der Antriebsachse, für LKWs (über 3,5 t) und Omnibusse, im kommenden Winter 06/07 eingeführt.

Gelaendereifen

Diese Reifengruppe wird vor allem bei Gelaendewaegen und sog. SUVs eingesetzt. Es handelt sich um Reifen, deren Laufflaeche mehr oder weniger stark für den Einsatz auf unbefestigten Straßen bis hin zum schweren Gelaende optimiert ist. Auswahlkriterium ist der prozentuale Anteil Teerstraße / Gelaende sowie die Profilformgebung. Varianten sind AT (All-Terrain) mit hohem Straßenanteil und geringerer Gelaendetauglichkeit, MT (Mud-Terrain) mit hohem Gelaendeanteil, ggf. auch Schlamm, Felsen und Steine. Extreme Varianten sind sog. Boggers, die speziell grobe Schaufeln und Stollen für den ausschließlichen Einsatz in sehr grobem Gelaende aufweisen.

Reifenaufbau

  • Laufstreifen/Laufflaeche: Dieser stellt die Verbindung zur Fahrbahn her. Der Laufstreifen enthaelt das Profildesign (Profilbloecke und -rillen) sowie Lamellen, die je nach Sommer- oder Winterreifen verschieden ausgebaut sind.
  • Seitenwand: Diese stellt den aeußeren Schutz der Karkasse dar
  • Karkasse: Sie stellt den tragenden Unterbau (Geruest) eines Reifens dar. Die Karkasse ist der entscheidende Festigkeitsträger eines Reifens und wird durch Guertel und Laufstreifen komplettiert. Sie besteht aus einer oder zwei Gewebeschichten, die in Gummi eingebettet sind. Das Gewebe besteht aus Kunstfasern, Kunstseide (Rayon) und in Radialreifen auch aus Stahlcorden. Die Karkasse wird durch den Innendruck gespannt, sie verleiht dem Reifen Zusammenhalt.
  • Wulst: Er sorgt für die feste Verbindung zwischen Reifen und Felge und besteht aus Stahldraehten sowie aus der Wulstzehe und Wulstferse
  • Innenschicht ((Inner-)Liner): Diese aus einer besonderen Gummimischung hergestellte Schicht sorgt dafuer, dass die Luft nicht nach außen diffundiert.

Quelle: http://www.poel-tec.com/lexikon/reifen.php